Fakten zur Pastellmalerei

Die Haftung der Pigmente auf dem Papier ist schwach, deshalb sind Pastelle sehr empfindlich.

 

Die Farben werden in staubigen Schichten aufgetragen und mit den Fingern oder speziellen Pinseln verwischt.

 

Um überhaupt eine Haftung zu erzeugen, muss der Malgrund rau sein.

Häufig werden speziell für diese Technik entwickelte Büttenpapiere, Canson- und Ingrespapier, Sansfix-Pastell- oder Passepartoutkarton, handgeschöpftes Naturpapier oder Papiere mit Veloursoberfläche genutzt. Die Papiere sind in verschiedenen Farben erhältlich, da die Farbe des Untergrundes bei der Pastellmalerei die Wirkung des Bildes beeinflusst.

 

Pastellfarben lassen sich auf dem Papier sehr gut miteinander mischen. So ist es möglich, zarte Farbübergänge und selbstgemischte Farbnuancen aufzutragen. Ist der Pigmentauftrag zu kräftig, sinkt die Haftung der nachfolgenden Farbaufträge. Mehrere Farbaufträge werden daher nur zart übereinander gelegt.

 

Um die Haftung der Pigmente auf dem Malgrund zu gewährleisten, werden die Pastelle mit einem Fixativ behandelt, das auch selbst hergestellt werden kann.

 

Die Fixierung erfolgt nach Fertigstellung eines Pastellbildes oder auch nach einzelnen Arbeitsschritten mit schichtweisem Farbauftrag.

 

Trotz der Verwendung von Fixativen sind die Bilder sehr empfindlich und werden daher häufig verglast, um eine Berührung der Oberfläche zu vermeiden.

 

Das wichtigste Arbeitsutensil bei der Malerei mit Pastellkreiden sind die Finger oder ein Papierwischer, der so genannte Torchon.

 

Mit dem Finger werden die Farben verwischt und miteinander vermischt.

 

Neben der Erzeugung weicher Verläufe ist mit der Pastelltechnik auch ein pastoser Farbauftrag möglich (Impasto) sowie das Aufstäuben mit Hilfe eines Spachtels.

 

Die Pastellmalerei wird häufig gemeinsam mit anderen Farben und Techniken, wie Tempera, Gouache oder Acrylfarben verwendet.

 

Bekannte Vertreter

 

Die Verwendung von Pastellkreiden geht zurück bis in das späte 15. Jahrhundert.

 

Zu Beginn standen nur die Farben Schwarz, Weiß und Rot zur Verfügung.

 

Michelangelo und Raffael setzten Pastellkreiden für ihre Skizzen (Strichzeichnungen) ein.

 

Die Hochblüte der Pastellmalerei lag im 17. und 18. Jahrhundert.

 

Zu dieser Zeit wurde die Pastellmalerei vor allem in der Porträtmalerei genutzt, da die samtig-matte Oberfläche der Bilder den Porträts eine ganz besondere Leuchtkraft gibt.

 

Zwei der wichtigsten Vertreterinnen dieses Genres

waren die Venezianerin Rosalba Carriera (1675–1757) und

die Französin Élisabeth Vigée-Lebrun (1755–1842),

deren Porträts in ganz Europa überaus begehrt und beliebt waren.

 

Weitere wichtige Vertreter der Pastellmalerei waren auch

Joseph Vivien, Maurice Quentin de La Tour, Jean-Étienne Liotard, Jean Siméon Chardin, Edgar Degas, Édouard Manet, Odilon Redon und Pablo Picasso sowie in neuerer Zeit etwa Alfred Hrdlicka.

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